Ein Mann suchte einen Zen-Mönch auf und klagte:
„Meister, ich fühle mich unruhig und erschöpft. Jeden Tag sehe ich Nachrichten voller Angst, Hass und Chaos. Mein Kopf ist voll von diesen Bildern, und ich finde keinen Frieden.“
Der Mönch sagte nichts, sondern stand auf und ging zum Fluss. Der Mann folgte ihm neugierig. Am Ufer hob der Mönch einen alten Eimer auf, schöpfte Wasser aus dem Fluss und begann mit einem Stock darin zu rühren. Das klare Wasser wurde trüb.
„Warum tust du das?“ fragte der Mann.
Der Mönch lächelte und stellte den Eimer ab. „Warte.“
Nach einer Weile setzte sich der Schmutz auf dem Boden ab, und das Wasser wurde wieder klar.
„So ist dein Geist“, sprach der Mönch. „Wenn du ihn ständig mit Lärm und Bildern aufwühlst, kannst du nicht erkennen, was wirklich ist. Erst wenn du aufhörst zu rühren, wird alles klar.“
Der Mann schwieg. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich sein Kopf ruhig an. Dann legte er sein Handy beiseite und blickte auf das ruhige Wasser.